Der Getreidekasten

Ein Getreidespeicher aus dem Jahr 1832

Der Getreidekasten, auch Kornspeicher, Kornhaus oder Getreidespeicher genannt, ist ein Speichergebäude für Saatgut und Getreide. In ihm wurde das hart erarbeitete Korn vor Regen, Schädlingen und Bodenfeuchte geschützt.

 

Der Getreidekasten am Steinhof besteht aus drei Etagen und dem Spitzboden. Das gedroschene Korn – am Steinhof gab es eine eigene Dreschmaschine – wurde in Säcken in die dritte Etage getragen. Dort wurde es gelagert, bis es weiterverarbeitet werden konnte. Zur Weiterverarbeitung fiel das Korn durch eine Luke in Etage 2, wo eine Windmühle mit Hilfe eines Luftzugs die Spreu vom Weizen und mittels Lochblech das Saatgetreide vom Futtergetreide trennte.

 

Durch einen Schacht rutschte das Korn in Etage 1, wo es schließlich in Säcke verpackt wurde. Und wenn es weiter eingelagert werden sollte, mussten die Knechte das Korn wieder in die dritte Etage hochtragen.

 

Die Fenster in den oberen Etagen des Getreidekastens sind übrigens so klein, damit Getreidediebe keine Kornsäcke durchwerfen konnten. Ein architektonischer Diebstahlschutz unserer Vorfahren. Der Getreidekasten standen immer etwas abseits zum Wohnhaus, da hier aufgrund der zwingend notwendigen Trockenheit eine hohe Brandgefahr bestand.